Lineris ermittelt durch Befragungen und sensorgestützte Erfassungsmethoden realisiertes Mobilitätsverhalten, Nachfragepotenziale, Angebotskenntnisse, Werbewahrnehmungen, Bewertung verkehrspolitischer Themen und Kundenzufriedenheit.
Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten dienen
Eine Smartphone-App, die automatisiert den exakten Wegeverlauf aufzeichnet und eine wahrscheinliche Verkehrsmittelkategorie zuordnet, hat gegenüber einer herkömmlichen Befragung diese wesentlichen Vorteile:
Dem großen Potenzial von GPS-Tracking stehen jedoch erhebliche Probleme gegenüber:
Fazit: Die teilautomatisierte Aufzeichnung des Mobilitätsverhaltens per Smartphone-App kann insbesondere für spezielle Nutzergruppen mit einer hohen Teilnahmebereitschaft einen methodischen Fortschritt gegenüber klassischen Erhebungsmethoden darstellen.
Lineris kann nicht die Zukunft vorhersagen, aber in Form von Szenarien die Wirkungen unter positiven und negativen Annahmen berechnen. Egal welche Befragungstechnik und statistisches Verfahren im Detail eingesetzt wird, so bildet die Grundlage die Befragung potenzieller Kundinnen und Kunden. Die Verhaltensabsicht auf fiktive Änderungen im Angebot, z.B. Kaufbereitschaft, erhöhte oder verringerte Nutzungen wird mit dem aktuellen Verhalten verknüpft, um individuelle Handlungswahrscheinlichkeiten zu berechnen. Dabei werden untere und oberer Grenzen festgelegt, die einen plausiblen Möglichkeitsraum aufspannen.
Während es zum Personenverkehr einer Stadt oder Region durch Modal-Split-Erhebungen zumindest für die eigene Bevölkerung ein recht gutes Bild gibt, so herrscht beim Wirtschaftsverkehr ein großer blinder Fleck. Auch wenn Unternehmensbefragungen zur Erfassung des Personen- und Warenwirtschaftsverkehrs methodisch anspruchsvoll und finanziell aufwändig sind, so sind in diesem Bereich Grundlagendaten erforderlich, um die drängenden Probleme der Verkehrswende zu lösen. Für die Unternehmen können die Studienergebnisse unmittelbare Vorteile für das betriebliche Mobilitätsmanagement haben. Eine objektive Quantifizierung der Zeitverluste durch Parksuchverkehr und ungünstig gelegenen Ladezonen unterstützt Maßnahmen zur Effizienzsteigerung des Wirtschaftsverkehrs. Andererseits könnten auch Verlagerungspotenziale auf stadt- und klimaverträgliche Verkehrsmittel abgeschätzt werden.
Einerseits steigen die Anforderungen an Erhebungen zur Ermittlung der Verkehrsmittelnutzung, andererseits unterliegt die Feldarbeit zunehmenden Schwierigkeiten. Die erhöhten Ansprüche umfassen insbesondere der Wunsch nach einer vollständigen Geocodierung, die Berücksichtigung von Etappen, die Erfassung zahlreicher Haushalts- und Personenmerkmale sowie ergänzende Fragen zu Mobilitätsthemen. Hinzu kommt, dass insbesondere bei Wiederholungsbefragungen Veränderungen auch für Verkehrsmittel mit geringen Anteilen statistisch genau abgebildet werden sollen, was große Netto-Stichproben erfordert. Der größeren Bedarfe an inhaltlicher Tiefe und statistischer Genauigkeit stehen eine immer geringere Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung und hohe Datenschutzanforderungen gegenüber. Dies verursacht höhere Kosten und birgt vor allem das Risiko verzerrter Ergebnisse, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen in der Stichprobe über- bzw. unterrepräsentiert sind.
Die Maßnahmen zur Sicherstellung repräsentativer Ergebnisse umfassen alle Phasen des Erhebungsdesigns und werden laufend weiterentwickelt. Die wichtigsten Aspekte umfassen:
Lineris-Befragungen zeichnen sich durch sorgfältig durchdachte Fragebögen und kluger Interpretation aus. Bei Studien zur Zufriedenheit empfehlen wir insbesondere:
Der Goldstandard in der medizinischen Forschung – eine randomisierte kontrollierte Studie – ist in der Mobilitätsforschung in der Regel nicht realisierbar. Bei einer randomisiert kontrollierten Studie werden die Studienteilnehmerinnen per Zufall in eine „Treatment-“ und in eine „Kontrollgruppe“ eingeteilt und über einen definierten Zeitraum die durchschnittlichen Veränderungen des Mobilitätsverhaltens in den beiden Gruppen gemessen. Die Wirkung berechnet sich aus der Veränderung in der Treatmentgruppe minus der Veränderung in der Kontrollgruppe. In Praxis scheitert ein solches Studiendesign daran, da die Intervention – im Unterschied zu einem Medikament – nicht individuell „verabreicht“ wird, sondern es sich um räumlich wirksame Maßnahmen handelt (z.B. Parkraummanagement, Taktverdichtung etc.). Eine Lösungsmöglichkeit ist, eine räumlich abgegrenzte Kontrollgruppe (z.B. die Bevölkerung eines vergleichbaren Stadtteils, die Fahrgäste eines anderen Linienastes) zum Vergleich heranzuziehen. Eine weitere Herausforderung ist, dass im Studienverlauf mindestens zwei Befragungen – vor und nach Durchführung der zu evaluierenden Maßnahme – durchzuführen sind. Nicht alle Befragten nehmen auch an der zweiten oder an weiteren Erhebungen teil. Wenn sich die Studienabbrecher systematisch von den Teilnehmenden unterscheiden, können die Ergebnisse verfälscht werden.