Verkehrserhebungen: Expertenunterstützung für Konzeption, Planung und Auswertung

Wir unterstützen Sie bei der Konzeption, Planung und Auswertung von Verkehrserhebungen, um verkehrliche Fragestellungen zu beantworten und Fahrgeldeinnahmen sachgerecht aufzuteilen.

Konzeption von Erhebungsdesigns

Beratung zu geeigneten Erhebungsmethoden für die jeweilige Zielstellung

Kalkulation von Stichprobenumfängen

Erstellung von Stichprobenplänen

Kostenabschätzungen

Vorbereitung und Begleitung von Ausschreibungen

Überführung von Erhebungskonzepten in Leistungsbeschreibungen

Erstellung der ergänzenden Anlagen für Ausschreibungen

Beantwortung von Bieterrückfragen

Projektsteuerung

Begleitung von Erhebungsprojekten (Projektmanagement und Controlling)

Beratung und Vermittlung zwischen Auftraggebern auf Auftragnehmern bei qualitativen und zeitlichen Abweichungen vom Projektplan

Durchführung konstruktiver Qualitätskontrollen

Hochrechnung

Hochrechnung von Fahrgastbefragungen an Zählergebnisse

Verwendung manueller oder Daten aus AFZS

Hochrechnung auf durchschnittliche Tages- und Jahreswerte

Auswertung und Erlöskalkulation

Auswertung der Erhebungsdaten zur Ermittlung benötigter Kennwerte für das EAV und Planungszwecke, u.a.

Ermittlung des Verkehrsaufkommens (P) und der Verkehrsleistung (Pkm) nach Betreibern, Ticketkategorien, Tarifzonen und Nachfragesegmenten

Ermittlung von Nachfrageströmen

Erstellung von Nachfragematrizen

Fortschreibung

Preisfortschreibung von Erhebungsdaten zur Abbildung von Preismaßnahmen

Fortschreibung der Fahrscheinstruktur zur Abbildungvon Tarifmaßnahmen

Nachfragefortschreibung zur Abbildung von Angebotsmaßnahmen

Fortschreibung zur Abbildung von Betreiberwechseln im Verkehrsgebiet

AFZS-Zertifizierung

Durchführung von Vergleichszählungen

Manuelle Zählung und Videozählung

Auswertung und Beurteilung der Zählergebnisse

AFZS-Datenauswertung

Validierung und Aufbereitung von AFZS-Daten zur weiteren Verwendung für EAV-Zwecke und die Verkehrsplanung

Saldenprüfung und Saldierung, ○
Vollständigkeitsprüfung

Hochrechnung leerer Schichten

Qualitätsreport

Feldarbeit

Durchführung von Fahrgastbefragungen und -zählungen in den Verkehrsmitteln und an Stationen des öffentlichen Verkehrs

Womit wir uns befassen

Die gebräuchlichsten Nachfragekennwerte sind das Verkehrsaufkommen (P) und die Verkehrsleistung (Pkm). Verkehrsaufkommen bezieht sich auf die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, die sich in einem bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Verkehrsraum bewegen, unabhängig von der Entfernung, die sie zurücklegen. Die Verkehrsleistung berücksichtigt neben der Anzahl an Verkehrsteilnehmern auch die zurückgelegte Entfernung. Sie kann auf Grundlage von Zähldaten bestimmt werden, indem für jeden Fahrtabschnitt die Besetzung mit der Entfernung des Fahrtabschnitts multipliziert werden und anschließend aufsummiert wird. Die Verkehrsleistung kann auch bestimmt werden, indem das Verkehrsaufkommen mit der durchschnittlichen Reiseweite der Verkehrsteilnehmer multipliziert wird. P und Pkm aus Zähldaten liegen in der Regel auf der Ebene von Stationen bzw. Fahrtabschnitten je Fahrplanfahrt vor und können auf das gewünschte Niveau aggregiert werden, z.B. Linien, Betreiber, auf durchschnittliche Tages-, Wochen- und Jahreswerte.
Zähldaten ermöglichen die Ermittlung der Gesamtnachfrage für die betrachteten Linien, Verkehrsmittel und Betreiber. Allerdings lassen sich nur wenige Aussagen zur Fahrgaststruktur ableiten, wie genutzte Tarife und Fahrscheine, genutzte Umstiege, Zu- und Abgangsverkehrsmittel und Fahrtzwecke. Einige dieser Informationen sind für die Verwendungszwecke von Erhebungsdaten elementar. Beispielsweise ist für eine sachgerechte, nachfrageorientierte Einnahmeaufteilung nur die Nachfrage im jeweiligen Tarif relevant. Fahrgäste, die mit anderen Fahrtberechtigungen fahren (z.B. andere Tarife, Freifahrten, Schwerbehinderte) sind nicht zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird in vielen Einnahmeaufteilungsverfahren nicht pauschal entsprechend der Gesamtnachfrage aufgeteilt, sondern differenziert nach Fahrausweisgruppen und ggf. gelösten Preisstufen und Relationen, um die Ertragskraft und räumliche Feinverteilung der genutzen Fahrausweise in der Aufteilung zu berücksichtigen. Um diese Informtionen zu erhalten, werden Fahrgastbefragungen durchgeführt, in denen die geforderten Merkmale abgefragt werden.
Platzgruppen-Erhebungen sind eine Methode zur Erhebung von Verkehrsdaten. Dabei wird das Erhebungsfahrzeug (z.B. Zug, Tram oder Bus) in verschiedene „Platzgruppen“ eingeteilt. Diese Platzgruppen können beispielsweise nach Sitzplätzen, Abteilen oder Traktionen differenziert werden. Die Befragung und ggf. Zählung der Fahrgäste wird auf Platzgruppe beschränkt. Die Platzgruppen werden so dimensioniert, dass möglichst alle Fahrgäste in der Platzgruppe angesprochen werden können. Ziel ist die Sicherstellung der Repräsentativität, indem durch die Beschränkung des Befragungsbereichs die Verzerrung in Bezug auf die durchschnittliche Reiseweite in der Befragungsstichprobe reduziert wird. Durch zusätzliche Vorgaben, wie zum Beispiel die Beschränkung der Befragung auf neu eingestiegene Fahrgäste. kann die Verzerrung weiter minimiert werden. Außerdem soll durch die Platzgruppenbeschränkung eine individuelle Auswahl von Fahrgästen für die Befragung durch den Interviewer vermieden werden.
AFZS steht für „automatisches Fahrgastzählsystem“ und wird verwendet, um Informationen zur Fahrgastnachfrage im öffentlichen Verkehr zu sammeln. Die Daten werden für verkehrsplanerische Zwecke und als eingangsdaten für nachfrageorientierte Einnahmenaufteilungsverfahren. AFZS bieten erhebliche Vorteile gegenüber manuellen Fahrgastzählungen, da sie kontinuierlich Daten generieren, die Ergebnisse zeitnah verfübar sind und hohe Kosten für personalintensive Feldarbeit entfallen.
Erhebungsdaten werden hochgerechnet, um auf Basis einer Stichprobe auf die Gesamtheit zu schließen. Durch die Hochrechnung können präzisere und aussagekräftigere Schätzungen des Verhaltens oder der Eigenschaften der Gesamtheit erstellt werden. Die Hochrechnung basiert auf statistischen Verfahren und setzt voraus, dass die Stichprobe repräsentativ für die Gesamtheit ist.
Bei der Befragung von Fahrgästen ist zu beachten, dass eine Verzerrung in Bezug auf die durchschnittliche Reiseweite in der Stichprobe gegenüber der Grundgesamtheit auftreten kann. Das hängt damit zusammen, dass Fahrgäste mit kurzer Verweildauer im Erhebungsfahrzeug ggf. mit geringerer Wahrscheinlichkeit befragt werden, als Fahrgäste, die längere Strecken zurücklegen. Insbesondere im Stadtverkehr können ggf. Fahrgäste mit sehr kurzer Fahrtdauer nicht vollständig befragt werden, da sie das Fahrzeug teilweise vor Abschluss des Interviews aussteigen. Um den Effekt zu minimieren, werden Platzgruppen-Befragungen durchgeführt. Außerdem ist eine konsequente Beschränkung des Fragebogens auf die benötigten Merkmale zielführend. Der Grad der Reiseweitenverzerrung kann auf Grundlage hochgerechneter Zähl- und Befragungsdaten sicher identifiziert und durch geeignete Verfahren ausgeglichen werden. Darüber hinaus ist bei der Hochrechnung zu beachten, dass leere Schichten oder Schichten mit geringer Datenverfügbarkeit auftreten können (z.B. per AFZS oder manuell gezählte Einsteiger an einer Station ohne Interviews mit entsprechender Einstiegsstation). Leere Schichten müssen über geeignete Verfahren hochgeredchnet oder aufgefüllt werden, um zu vermeiden, dass die Nachfrage laut hochgerechneter Befragung unterhalb der gezählten Nachfrage verbleibt.
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